1. Nicht zu früh auffellen!
Beliebt, aber ungünstig: Felle mit normalem Fellkleber nicht bereits im Warmen am Vorabend auf die Skier aufziehen (auch wenn man das immer wieder mal hört). Der Kleber wird bei zu großer Wärme (z.B. Heizkeller!) zu weich. Das kann dazu führen, dass die Klebefläche auf Dauer rau wird und Klebeleistung verliert. Auch zieht man dabei gerne Belagsfüllungen (nach Belagsausbesserungen) aus dem Ski, die dann am Fell haften. Die Felle also am besten kurz vor der Tour, zuhause bei Zimmertemperatur auffellen.
2. Immer trocken auffellen!
Beim Auffellen darauf achten, dass der Skibelag trocken und nicht allzu kalt ist. Auch die Klebeseite des Felles soll schneefrei und möglichst körperwarm sein. Sonst geht die Klebeleistung verloren. Wer auf kalter Tour mehrmals auffellt, sollte die Felle daher nicht im Rucksack, sondern unter der Jacke am Körper verstauen. Viele Bergjacken haben genau dafür übrigens die großen Brusttaschen.
3. Im Stehen auf- und abfellen!
Wer unterwegs auf Tour auf- oder abfellen will, steckt dazu seine Skier am besten senkrecht in den Schnee (je nach Spannsystem der Felle zeigt das Skiende, wo man anfängt nach oben). So vermeidet man unnötigen Bodenkontakt mit den Fellen. Wer Gipfelsockler benutzt kann nun ganz einfach Stück für Stück das Fell auf dem Ski abrollen. Erst kurz vor Schluss, wird der Ski umgedreht und das letzte Stück auf- oder abgefellt.
4. Felle niemals zusammen kleben!
Beim Abfellen dürfen die Skifelle niemals mit den Klebeseiten aufeinander gelegt werden. Das ist die sicherste Methode, um den Kleber schnell zu ruinieren. Leider liest man diesen Klassiker immer wieder. Denn beim Auseinanderziehen lösen sich die Klebeseiten nicht gleichmäßig voneinander. Vielmehr gewinnt hier die jeweils stärkere Kleberstelle und reißt am Gegenüber Klebstoff ab. Ein Grund, warum es Gipfelsockerl gibt.
5. Felle schonend trocknen!
Felle sollen nach jeder Tour schonend getrocknet werden. Heizung und direkte Sonne sind aber absolut tabu, da das den Kleber schnell austrocknet. Sind die Pausen zwischen den Touren nur kurz (tageweise), können die Felle im Sockerl bei Raumtemperatur locker ausgelegt werden, so dass die Klebeflächen aber immer vom Sockerl bedeckt sind. Vor längeren Pausen sollten die Sockerl zuhause auf die bei den Fellen mitgelieferte Plastikfolie, so dass wiederum die Klebeseiten bedeckt sind. Dann über die Wäscheleine bei Raumtemperatur, trocknen lassen.
6. Felle nicht zu warm lagern!
Zum längeren Lagern werden die trockenen Felle zusammen gerollt oder gelegt. Danach kommen sie in einen atmungsaktiven Beutel (Vorsicht: ohne Luft und leicht feucht können auch Felle schimmeln). Die Lagerung soll lichtgeschützt, staubfrei und nicht zu warm erfolgen. Der Kleber liebt es lieber kühl, sonst verläuft er gerne mal.
7. Kleber vor Schmutz schützen!
Wer seine Klebeflächen sauber hält, hat länger was davon. Staub, Teppichfasern, Textilfusseln, Waldböden o.ä. sind kleine Klebekiller. Größere Schmutzpartikel sollten möglichst umgehend mit der Pinzette und/oder einer Rasierklinge/Messer entfernt werden. Vor allem kleine Steinchen müssen raus, damit sie das Fell nicht aufscheuern. Bei den kleinen Verschmutzungen hat man selten eine Chance. Da hilft nur Vorbeuge.
8. Trockene Felle stollen weniger!
Nasse Felle stollen gerne und kleben schlecht. Daher sollten die Skifelle immer so trocken wie möglich bleiben. Gegen das Stollen hilft auch eine Imprägnierung der Felle mit speziellen Spray oder Wachs (es geht auch bedingt hartes Skiwachs). Kleiner Test für daheim: Wenn Wasser tropfenförmig von der Fellseite abperlt, sollte Stollen kein Thema sein. Ansonsten imprägnieren!
9. Tape für die Erste Fell-Hilfe!
Auf Tour sollte man stets eine Minirolle Panzertape (Industrieklebeband) dabei haben. Sollte der Kleber der Felle oder ein Spannsystem versagen, dann lässt sich damit provisorisch das Fell gut am Ski befestigen. Zwei Wicklungen um den komplettem Ski mit Fell, fertig. Verbandstape geht zur Not auch, hält aber meist nur sehr kurz.
10. Felle vor Verwechslung schützen!
So manches Skifell hat auf Hütten am Morgen schon versehentlich den Besitzer gewechselt. Daher am besten das eigene Fell unmissverständlich markieren.